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Mit Blindenschrift und Computer ins Internet

WEB-Browser unter Windows

INTERNET EXPLORER

In den letzten Jahren wurde in Kombination mit Screenreadern überwiegend der INTERNET EXPLORER eingesetzt. Dieses ist darin begr�ndet, indem sich die Entwickler der verschiedenen Hilfsmittelprodukte auf den Browser aus dem Hause MICROSOFT konzentriert haben. Diese Tendenz wird sich in Zukunft etwas ändern, d.h. der INTERNET EXPLORER wird für Nutzer von Screenreadern zwar eine recht bedeutende Software bleiben, jedoch wird dieser Browser kein Monopol mehr darstellen.

FIREFOX

Für die Allgemeinheit hat in jüngster Vergangenheit der WEB-Browser FIREFOX zunehmend an Bedeutung gewonnen. Hierbei handelt es sich um Software im OPEN-SOURCE-Status, d.h. ein Konsortium an Software-Entwicklern arbeitet kontinuierlich an diesem Produkt, was schon allein aus dem Hintergrund erforderlich ist, um immer wieder neu erkannte Sicherheitslöcher, die sich im weltweiten Netz auftun, zu stopfen.

Erfreulicherweise sind die Entwickler verschiedener Screenreader auf die allgemeine Tendenz eingegangen, indem sie die Screenreader in der Form angepa�t haben, dass auch FIREFOX verwendet werden kann. So unterstützt JAWS ab Version 7.10 MOZILLA FIREFOX.

Im Rahmen offener Software läßt sich das eine oder andere einschieben, was Blinden am Computer sicher die Welt ein wenig öffnen kann. Dieses wird nicht nur durch die Software des FIREFOX selbst realisiert. Der FIREFOX ist in der Lage, mittels individueller Erweiterungen, die Plugins genannt werden, den Umfang der Funktionalität erheblich zu vergrößern.

Als Beispiel soll an dieser Stelle das Projekt WEBVISUM genannt werden. Im Prinzip könnten Captchas für Sehgeschädigte eine unüberwindbare Hürde sein. Jedoch öffnet WEBVISUM für Blinde den Zugang zu bislang verborgenen Verschlüsselungen in einer verschleierten Darstellungsform. Sicherlich werden weitere Beispiele folgen, die bislang ungeahntes möglich machen werden.

Es soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, dass sich der FIREFOX sehr gut für Podcasts eignet. Das Anhören und Abspeichern der Podcast-Beiträge sowie die Verwaltung der Feeds mittels der Lesezeichen kann man optimal mit diesem Browser abwickeln.

Leichte Trübung am MOZILLA Himmel

Die hier geschilderte Begeisterung wird durch die aktuelle Versionspolitik von MOZILLA etwas geschmälert. Lang genug hat sich die Toplevel Version 3 von FIREFOX gehalten. Im Frühjahr 2011 wurde die Version 4 im Zusammenhang mit der Erneuerung des Aussehens herausgegeben. Dieses war kaum geschehen, und es wurde die Version 5 angekündigt, wobei es nicht lange bei der Ankündigung blieb. Zwischenzeitlich ist Version 14 veröffentlicht, hierbei ist es eine Frage der Zeit, bis MOZILLA die Toplevel Version vom FIREFOX erneut erhöht.

Ich bin nicht der einzige, der sich über diesen Umstand beklagt. Lesen Sie deshalb bitte auch die entsprechende Meldung des Heise Verlages vom 25.7.2011!

Für Entwickler von Screenreadern stellt dieser ungünstige Umstand eine besondere Herausforderung dar. Kaum wurde die Hilfsmittelsoftware an die aktualisierten Gegebenheiten des Browsers angepaßt, befindet sich bereits die nachfolgende Erneuerung im Rahmen einer höheren Version in den Startlöchern, was unter Umständen eine weitere Anpassung der Screenreader erforderlich macht. Der Kunde, also der blinde Endanwender hat das Nachsehen, denn nicht selten befinden sich die Anpassungen der Anpassungen in neuen Versionen der Screenreader, wobei ein Upgrade nicht selten Kosten verursacht.

Die hier beschriebenen unangenehmen Auswirkungen stecken nicht nur in der Hilfsmittelsoftware für Sehgeschädigte sondern auch in den Browsererweiterungen. Für diese ist ebenfalls innerhalb der Versionsschrauberei oft eine Aktualisierung notwendig.

Leider spitzt sich die Situation noch weiter zu. So wird unter WINDOWS 10 der neue Browser EDGE seitens der Screenreader nur noch mangelhaft unterstützt.

Bei blinden Nutzern von APPLE Produkten stellt sich diese Situation etwas entspannter dar. VoiceOver ist ein Bestandteil der Betriebssysteme IOS und OS X. Das heiß Veränderungen in der Softwaretechnologie seitens der WEB-Browser werden in der Regel im Rahmen von VoiceOver berücksichtigt.

1999 � Copyright by Matthias Hänel, Norderstedt
Letzte Änderung 29.7.2016