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... Was vorher geschah!
Meine Funktion als Guide teilte ich mit ca. 40 weiteren Kolleginnen und
Kollegen, die zeitversetzt im 15Minutentakt
unsere Gäste durch die Ausstellung führten. Die folgenden Ausführungen
beziehen sich somit nicht auf mich allein sondern auf die gesamte Institution.
Die Ausstellungsbesucher sahen im Rahmen ihres Rundganges absolut nichts. Es herrschte vollständige Dunkelheit. Dadurch wurde jeder in die Lage versetzt, sich auf die übrigen 4 Sinne zu konzentrieren: Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken. Damit dieses auch vollkommen gelang, wurden vor dem Antritt des Rundganges die Besucher gebeten, ihr Handy abzuschalten, alle mitgebrachten leuchtenden Gegenstände, wie Uhren, weckzustecken, oder diese bei der Garderobe abzugeben.
Niemals habe ich den Gästen angeboten oder sie aufgefordert, sich gegenseitig
zu befühlen. Allerdings habe ich es auch nicht verboten,
da in der Dunkelheit die Finger in der Regel die Funktion
des Auges übernehmen, und wenn fühlender und befühlter sich einig sind,
bekommen die übrigen nichts mit. Für mich galt somit das Motto:
"Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß!".
Der Rundgang begann mit einer Einweisung. Hier bekam jeder einen Stock. Wer meinte, sich vielleicht das falsche zugemutet zu haben, konnte jederzeit den Einweiser oder Guide bitten, sich in die Helligkeit oder das normale Licht zurückführen zu lassen. Nach der Einweisung erfolgte die Übergabe an den Guide. Falls der Zufall mitspielte, konnte somit auch ich Ihr Guide gewesen sein.
Zunächst erfolgte eine kleine Vorstellungsrunde, damit sich alle Teilnehmer und der Guide gegenseitig aufeinander einstellen konnten. Eine Besuchergruppe, die ein Guide begleitete bestand aus maximal 9 Personen. Unmittelbar nach der Vorstellungsrunde begann der Rundgang durch die Ausstellung, und die Teilnehmer haben in der Regel von Minute zu Minute mehr Sicherheit gewonnen, sich in der Dunkelheit zu bewegen.
Auch ohne die Augen einsetzen zu können, gab es viel zu entdecken, und das empfanden die meisten sehr spannend. Sie erlebten einen Marktstand. Die Auslagen bestehend aus Obst und Gemüse durften durch befühlen und beschnuppern entdeckt werden. In einem nachgebildeten Stadtbild konnte ein geparktes Auto mit den Händen "begriffen" werden. Es handelte sich um eine alte Ente, die in den 50er und 60er Jahren besonders in Studentenkreisen sehr beliebt war.
Die persönliche Entspannung sollte auf Ihrem Weg in der Dunkelheit natürlich ebenfalls nicht zu kurz kommen, denn Sie konnten bei meditativer Musik in einem Klangraum mit Resonanzboden innerlich für ein paar Minuten abschalten. Zum Schluß hatten Sie die Gelegenheit, sich in einer Dunkelbar etwas zum trinken oder zum knabbern zu kaufen. Bezahlt wurde ebenfalls ohne Licht. Das mitgebrachte Kleingeld mußte somit mit den Fingern zugeordnet werden. Schließlich fand noch eine kleine Gesprächsrunde statt. Beim trinken und knabbern durften Sie noch ein paar Fragen stellen oder Ihre Eindrücke zum Ausdruck bringen. Es erfolgte somit ein Gedankenaustausch.
Nach der gut gelaunten Verabschiedung wurden Sie zum Licht
zurückgeführt. Neugierig geworden?
Dann schreiben Sie mir bitte!
Vielleicht haben wir uns in Hamburg in der Speicherstadt getroffen, und ich habe Sie in
der Dunkelheit geführt.
Lesen Sie weiter! ...
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Letzte Änderung 5.2.2021